(Auszug, die komplette Konzeption kann im Büro eingesehen werden)
Der Verein Kinder Leben e.V. besteht seit 1983.
Als Selbsthilfeinitiative gegründet, die mit der Idee für sich selbst und anderen Familien das aufzubauen, was zur Verbesserung der Situation von Kindern, Müttern und Vätern nötig ist. Es ging und geht darum, einen lebendigen Ort zu schaffen und weiterzuentwickeln, an dem Kleine und Große sich begegnen und wohlfühlen.
Heute ist das Angebot des Vereins erweitert und das Konzept umfassender geworden. Der Zweck des Vereins, so wie er in der Satzung formuliert wurde, nämlich „Förderung von Kindern bis zum Beginn der Schulpflicht, sowie die Förderung ihrer Mütter und Väter“, steht nach wie vor im Mittelpunkt unserer Aktivitäten.
Unsere Arbeit orientiert sich an der Lebendigkeit und Vielfalt unterschiedlicher, Kulturen, Persönlichkeiten, Lebensformen und Generationen. So arbeiten wir in Kooperation mit der Bremer Heimstiftung zum Thema: „Alt und Jung unter einem Dach“ und betreiben zusätzlich zu drei Kleinkindgruppen (1-3 Jahre) und einer Elementargruppe (3-6 Jahre) in unserem Haupthaus, in den Räumen des Stiftungsdorfes Gröpelingen, eine Kleinkindgruppe (1-3 Jahre), sowie eine Elementargruppe (3-6 Jahre), so dass auch hier eine durchgängige Betreuung von 1- 6 Jahren möglich ist. Kinder Leben e.V. versteht sich als Lebens- und Lernort für Kleine und Große. Bei uns ist Platz für vielerlei Ideen, Vorstellungen, Wünsche und Interessen. Unterschiedliche Voraussetzungen, Bedürfnisse und Erwartungen erleben wir als Vielfalt, Chance und Bereicherung.
Unser Miteinander ist spannend, fröhlich, anregend und kreativ – manchmal auch anstrengend, aufregend und konfliktreich. Wir wollen lebendig und in Bewegung Fähigkeiten entdecken, entfalten und bilden, die Kinder und Erwachsene für ein soziales Miteinander und eine kompetente Lebensführung brauchen.
Unsere Einrichtung ist als Ausbildungsstätte von der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen anerkannt. Außerdem dürfen wir uns, nach Erwerb der entsprechenden Zertifizierungen, „Haus der kleinen Forscher“, sowie „BücherKita“ nennen.
Wir sind Profis!
Erziehung ist kein Kinderspiel. Wer Kinder bewusst und individuell begleitet und fördert, sie als Person ernst nimmt, ihre Bedürfnisse und Interessen respektiert und auch in Gruppen jedem einzelnen Kind gerecht werden will, muss professionell arbeiten können. Dazu gehört der fachliche Austausch innerhalb des Teams, die Organisation des Informationsflusses, die Vorbereitung der Gruppenarbeit, sowie die Zeit und Kompetenz zur Beobachtung und Dokumentation der Kinder im Gruppenalltag.
Den MitarbeiterInnen wird es ermöglicht, sich regelmäßig fortzubilden, um in ihren Gruppen eine qualifizierte, aktuelle pädagogische Arbeit zu gewährleisten. Unsere Einrichtung ist auch ein Ort, wo in Zusammenarbeit mit Fachschulen qualifiziert und praxisbezogen ausgebildet wird, um auch zukünftig für alle Kinder die Betreuung durch qualifizierte PädagogInnen zu sichern.
Zusammenarbeit mit Eltern
In der Vereinsarbeit, als Elternvertretung und dem Elternbeirat, haben alle Erziehungsberechtigten die Möglichkeit, die Arbeit zu begleiten. Darüber hinaus besteht für Eltern und Interessierte die Gelegenheit, sich durch Hospitationen, Beteiligung an gemeinsamen Aktivitäten und Aktionen, durch aktive Mitarbeit bei der Gestaltung der Lebensbedingungen der Kinder, an der praktischen Arbeit in der Einrichtung teilzunehmen.
Es werden regelmäßig Elternabende, Entwicklungsgespräche, Bastelnachmittage und Elterncafés angeboten, um einen regelmäßigen Austausch zu gewährleisten.
Wir sehen uns als PartnerInnen der Erziehungsberechtigten. Jedem Kind eine gute Entwicklung und Entfaltung seiner Fähigkeiten zu ermöglichen, erfordert die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dazu arbeiten wir kontinuierlich mit Eltern, sozialen Diensten, Schulen, Beratungsstellen und Institutionen im Stadtteil zusammen.
Unser Bild vom Kind
Kinder werden mit den besten Voraussetzungen geboren. Sie sind neugierig, wollen die Welt erobern, sind fantasievoll und experimentierfreudig, wollen ihren Forscherdrang befriedigen.
Kinder brauchen Kinder – in kleinen Gruppen. In kleinen überschaubaren Gruppen lernen sie sich zu orientieren und stabile Beziehungen aufzubauen. Sie brauchen eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Vertrauens, sowie individuelle Zuwendung, um sich zu entfalten und wachsen zu können.
Partizipation und selbstbestimmtes Handeln, sowie Beschwerdemanagement sind ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.
Kinder brauchen Erwachsene, die Zeit haben, ihre Bedürfnisse und Anliegen ernst nehmen, die ihnen Orientierung, Anregungen und Grenzen geben können. Jedes Kind ist einzigartig! Für unsere pädagogische Arbeit und Erziehungsziele sind Grundwerte wie Akzeptanz, Toleranz und Selbstbestimmung wichtig. Wir lehnen uns in unserer Auffassung vom Kind an die Position der Reggio-Pädagogik und Pikler Haltung an.
Was bedeutet Reggio-Pädagogik?
Die Reggio-Pädagogik ist eine optimistische Pädagogik. Sie geht davon aus, dass das Kind mit seiner Energie, seiner Wissbegierde, seiner Kreativität, Schöpfer seiner eigenen Entwicklung, Konstrukteur seiner persönlichen Wirklichkeit ist.
- Kinder dürfen Kind sein!
Sie werden zum Ausprobieren, Erforschen und Erfinden angeregt. - Kinder sind Akteure ihrer eigenen Entwicklung!
Sie sammeln ihre Erkenntnisse und Erfahrungen durch Ausprobieren und Experimentieren. Ihre
Wahrnehmungen werden mit allen Sinnen geschult, und ihre Kreativität gefördert. - Der Weg ist das Ziel!
Es wird prozess- und nicht produktorientiert gearbeitet - Die ErzieherInnen arbeiten mit den Stärken der Kinder, nicht gegen die Schwächen.
Das Kind hat das Bedürfnis seine Umwelt zu erforschen und zu begreifen. Es will sich sprachlich äußern, eigenständig tätig sein und ist bereit etwas zu lernen. Wir bieten ihm vielfältige Möglichkeiten und Bedingungen, damit das Kind die Freude am Spiel, am Bewegen, Erzählen, Denken, Lernen, Verstehen und an seiner Kreativität bewahrt. Mit geschärften Sinnen, einer Portion Selbstbewusstsein, den Mut Neues auszuprobieren, keine Angst vor Fehlern, Neugier und Tatendrang, Lebensfreude und Optimismus, sollten sie später in der Lage sein, ihr Leben und das in der Gesellschaft zu gestalten.
Wir wollen den Kindern in der Gegenwart ermöglichen, sich für die Zukunft zu bilden. Dabei soll jedes Kind sich auf seine Weise Zugang zur Welt erschaffen – Konstrukteur seiner Erkenntnisse sein.
Arbeiten mit Pikler und Hengstenberg (Bewegungsmaterialien)
Sich trauen macht Selbstbewusst!
Ein Schwerpunkt unserer Bewegungserziehung ist die Arbeit mit den Hengstenberg und Pikler Bewegungsmaterialien in Anlehnung an die Bewegungskonzepte von Elfriede Hengstenberg und Emmi Pikler.
Außer der Bewegungsförderung basiert Emmi Piklers pädagogische Auffassung auf beziehungsvoller Pflege und Freispiel. Dieser Haltung schließt sich das Team an, in dem man den Kindern genügend Zeit zur Verfügung stellt. Jedem Kind soll die Gelegenheit geben werden, eigene Fähigkeiten wahr zu nehmen, zu lernen und sich im eigenen Tempo zu entwickeln.
Die Rolle der Pädagoginnen ist dabei, die Bedürfnisse, Wünsche und Interessen der Kinder zu erkennen, ernst zu nehmen, sie zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern. Ein wertschätzender Umgang ist dabei selbstverständlich.
Freispiel
Das Freispiel ist für die Entwicklung der Kinder eine wichtige Voraussetzung und hat darum einen hohen Stellenwert in unserem Kindergartenalltag. Im Freispiel setzen sich die Kinder aktiv mit ihrer Umwelt auseinander. Die Erfahrungen des „Selbst-Machens“, die Dinge im Freispiel selbst zu verändern, selbst zu entscheiden – auch wenn es mehrerer Anläufe bedarf, um erfolgreich zu sein – sind unerlässlich. um sich selbstbewusst und selbständig zu entwickeln.
Diese primären Erfahrungen tragen dazu bei, dass sich geistige und körperliche Fähigkeiten, Ausdauer, Konzentration und die Bereitschaft sich anzustrengen immer mehr herausbilden.
Die Kinder bauen soziale Beziehungen auf, üben sich darin Absprachen zu treffen, Rücksicht auf andere zu nehmen und von anderen zu lernen. Die Pädagoginnen schaffen für die Kinder Spielraum für angeleitetes und freies Spiel. Durch analysierendes Beobachten erfahren sie, welche Bedeutungen bestimmte Themen, Rollen, Gegenstände oder Figuren für die Kinder haben. Sie stellen Material, Raum und Zeit zur Verfügung und steuern Ideen und Impulse bei, die Kinder bestimmen den Verlauf des Spielprozesses.
Bewegung
Gerade in den ersten Lebensjahren haben Bewegungserfahrungen und Bewegungsmöglichkeiten eine besondere Bedeutung. Grundlegende (Lern-) Erfahrungen, die für das Leben in der Gesellschaft, für die Entwicklung von Körper, Geist und Psyche von entscheidender Bedeutung sind, erwerben sie vor allem durch die aktive, bewegte Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Die natürliche Neugier des Kindes ist groß.
Das Gehirn ist im Zuge seiner Ausdifferenzierung erfahrungshungrig, es nimmt Eindrücke leicht auf und lernt schnell, sie als komplexe Muster im Gedächtnis zu speichern. In der sinnlich aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, können Kinder ihren Körper bewusst erleben und machen Erfahrungen, um mit ihm umgehen zu können. Denken, Fühlen, Handeln, wahrnehmen und sich bewegen sind miteinander verbundene Tätigkeiten und beeinflussen sich gegenseitig. Die Entwicklung des Selbst ist beim Kind wesentlich geprägt, von den Körpererfahrungen, die es in den ersten Lebensjahren macht. Bewegungserfahrungen können somit als die Grundlagen der kindlichen Identitätsentwicklung angesehen
werden.
Alltagsintegrierte Sprachförderung
Wir bieten in unseren Kindergruppen ein sprachfreudiges Umfeld, in dem mit den Kindern viel gesprochen und gesungen wird. Will ein Kind sich mitteilen, wird ihm Zeit gegeben sich zu äußern und ihm die Antwort nicht abgenommen. Das Anliegen des Kindes wird ernst genommen und es somit ermutigt, sich öfter mitzuteilen. Zur Unterstützung sind Bilderbücher, Fingerspiele, Lieder und Reime, sowie Handpuppen und das Kamishibai unentbehrlich und werden in den täglichen Stuhlkreisen intensiv angewandt. Eine hausinterne Spracherzieherin, arbeitet gruppenübergreifend. um den Kindern altersentsprechende Angebote zur Sprachförderung zu unterbreiten oder dem Team mit Anregungen zur Seite zu stehen. Diese Kollegin nimmt regelmäßig an Austauschtreffen für Sprache beim Päritätischen Bremen teil, während auch das übrige Team regelmäßig Fortbildungen zum Thema „Sprache“ (z. B. Babysignale, Mehrsprachigkeit, usw.) besucht.
Für die Vorschulkinder finden wöchentlich Sprachförderangebote in Kleingruppen statt. Seit 2022 sind wir als BücherKita zertifiziert. In diesem Zusammenhang wurden unsere Bibliotheken zu Leihbüchereien erweitert. Wir möchten Kindern und Eltern Freude am Lesen vermitteln und Sprachbarrieren überwinden. Hierfür haben wir schon eine große Auswahl an fremd – oder mehrsprachigen Büchern angeschafft. So kann die Mehrsprachigkeit von Kindern, deren Familien und Mitarbeitenden in unsere Arbeit integriert werden. Sporadisch werden wir auch von Lesepaten unterstützt.
Kindeswohlsicherung
Wie bereits erwähnt, steht bei uns Wertschätzung und ein respektvolles Miteinander im Vordergrund. Um einen sicheren Rahmen für die Kinder zu gewährleisten, wurde gemeinsam mit dem
Team eine sogenannte Verhaltensampel entwickelt, die das Kindeswohl garantieren soll. Im roten Bereich wurden Verhaltensweisen und Handlungen zusammengefasst, die eine Kindeswohlgefährdung darstellen würden und verboten sind!
Der gelbe Bereich wird als Toleranzzone bezeichnet, so dass einige Verhaltensweisen in Ausnahmefällen toleriert würden. Beispielweise bei Verletzungsgefahr. Im grünen Bereich finden sich die Grundwerte unserer pädagogischen Auffassung. Hier wird beschrieben, welche Handlungen und Verhaltensweisen unsere tägliche Arbeit prägen. Alle Mitarbeitenden haben sich durch ihre Unterschrift verpflichtet, nach diesen Kriterien zu agieren. Grobes Fehlverhalten würde berufliche Konsequenzen nach sich ziehen. Auch hier ist es wichtig, dass das Team im Austausch miteinander ist und sich in schwierigen Situationen gegenseitig unterstützt und berät. Die Ampeln hängen in allen Gruppenräumen aus und sind für die Eltern einsehbar. Bei Anzeichen von Kindeswohlgefährdung im häuslichen Bereich sind alle Mitarbeitenden informiert und geschult, um den Ablaufplan im Kinderschutzkonzept umzusetzen.
Das Kinderschutzkonzept unserer Einrichtung wird z.Zt. überarbeitet und wird in Kürze der Konzeption anhängig sein.
Weitere Elemente unserer Arbeit:
- Bremer Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich / LED
- Die Sprachschnecke
- Baum der Erkenntnis
- Meilensteine der Entwicklung (bei Bedarf )
- BaSik , dieses Beobachtungsinstrument ist z.Zt. noch in der Erprobungsphase
Auf Grund der täglichen Beobachtungen ist es unseren Pädagogischen Fachkräften möglich, die Entwicklung der Kinder zu sehen und dementsprechende Angebote oder Fördermaßnahmen zu
entwickeln. Wird ein möglicher Förderbedarf erkannt, werden in Absprache mit den Eltern, weitere Maßnahmen eingeleitet. In solchen Fällen arbeiten wir eng mit Förderkräften der Lebenshilfe Bremen zusammen. Auch hier ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Absprache zwischen den Förderkräften, Mitarbeitenden und Eltern sehr wichtig, um gemeinsam geeignete Fördermaßnahmen für das Kind umzusetzen.
Partizipation und Beschwerdemanagement.
Räumliche Ausstattung
Neben den jeweiligen Gruppenräumen verfügen wir über eine Vielzahl von Differenzierungsräumen wie z.B. eine Forscherecke, einen Matschraum, eine Bibliothek, zwei Malwerkstätten, ein großer Mehrzweckraum. Zusätzlich bietet unser großzügiges Außengelände vielfältige Anreize zu Spiel und Bewegung.
Stand 2023